Paul Scherrer

Schweizer Physiker; zwischen 1915 und 1917 mit Peter Debye Entdecker des nach ihnen benannten Debye-Scherrer-Verfahrens; Ordinarius für Experimentalphysik und Direktor des Physikalischen Instituts an der ETH Zürich 1920-1960; Präsident der Schweiz. Studienkommission für Atomenergie 1946-1958

* 3. Februar 1890 Herisau/St. Gallen

† 25. September 1969 Zürich

Wirken

Paul Scherrer wurde am 3. Febr. 1890 in Herisau bei St. Gallen geboren und besuchte die Schulen in St. Gallen. Danach studierte er zunächst Botanik an der ETH Zürich, doch kam sehr bald seine Neigung für die exakten Naturwissenschaften und die Mathematik zum Durchbruch. Er studierte deshalb Physik und Mathematik an den Universitäten Königsberg und danach Göttingen, wo Wilhelm Voigt und Peter Debye zu seinen wichtigsten Lehrern gehörten. Er promovierte 1914 mit einer Dissertation über den magnetischen Faraday-Effekt des Wasserstoffmoleküls zum Dr. phil. Das Thema hatte durch seine Beziehung mit dem kurz zuvor entdeckten Bohrschen Atommodell sein Interesse erweckt. Als wissenschaftlicher Assistent in Göttingen arbeitete Sch. mit Debye an den von Laue, Friedrich und Knipping entdeckten Beugung von Röntgenstrahlen. Debye und Sch. entdeckten bei diesen Arbeiten, die in den Jahren 1915-1917 stattfanden, das nach ihnen benannte Strukturuntersuchungsverfahren, unter Verwendung von Röntgenstrahlen (vor allem für Kristalle). Es ist auch heute noch fast unverändert in Gebrauch und die moderne ...